Da ist einerseits die Herausforderung, dass der Brandschutz ein sehr wichtiges Thema ist, gleichzeitig aber auch umfangreich und komplex. Das Wissen darüber ist bei vielen Menschen, auch in der Architektur, eher oberflächlich. Man kennt zwar einige Grundlagen, aber nicht jedes Detail.
Es gab auch ein persönliches Motiv. Auf Projekten hat man immer auch eine externe Brandschutzplanung. Ich konnte nie wirklich auf Augenhöhe mit den Personen sprechen und das wollte ich ändern. Ich wollte mein Wissen vertiefen, damit wir von Anfang an besser verstehen, was zu tun ist. Denn wenn die Feuerpolizei bei der Abnahme feststellt, dass etwas so nicht funktioniert, fängt man wieder von vorne an.
Ein Beispiel: Bei einem aktuellen Projekt wollte der Feuerpolizist sehen, wie eine Autodrehleiter auf dem Gelände agieren kann, wenn bei einem Brand darüber Menschen evakuiert werden müssen. Da mussten wir nochmals Anpassungen vornehmen bevor die Feuerpolizei die Freigabe erteilen konnte.
Ich schaue auf Projekte mit meinem Brandschutzauge und weiss aus Erfahrung, ob wir rechtzeitig an alles gedacht haben. Bei jedem Projekt kann ich mein Wissen einfliessen lassen und schon früh im Prozess Tipps geben. In den Büro-News werden oft aktuelle Projekte präsentiert. Fällt mir etwas zum Thema Brandschutz auf, kann ich Fehlern vorbeugen. Denn die kosten uns später wieder Zeit, wenn die Feuerpolizei keine Freigabe gibt.
Wenn ich zum Beispiel in einen Entwurf die Raumaufteilung plane, schaue ich, dass keine „Raum-über-Raum-über-Raum“-Situationen entstehen. Nach dem zweiten Raum muss ein Fluchtweg vorhanden sein. Türen müssen in die richtige Richtung öffnen und dürfen den Fluchtweg nicht blockieren.
Bei Spezialfragen versuche ich Lösungen zu finden. Zusätzlich arbeiten wir auch mit externen Brandschutzplanern. Aber ich bin interner Ansprechpartner und Sparringpartner.
Neugier und Tatendrang sind wichtig. Weiterbildung ist immer mal wieder ein Thema, auch bei Mitarbeitergesprächen. Ich habe mein Interesse für den Brandschutz bekundet und mögliche Kurse vorgeschlagen. Zu einem passenden Zeitpunkt durfte ich einen Brandschutzkurs besuchen.
Ausserdem sollte man Verantwortung übernehmen wollen und sein Know-how auch anderen zugänglich machen. In den wöchentlichen Büro-News teile ich mein Wissen und habe auch damals eine Zusammenfassung des Kurses gegeben. So habe ich mich als Ansprechpartner etabliert, der das Wissen ins Unternehmen trägt.
Mein Tipp: Wer sich in eine bestimmte Richtung spezialisieren möchte, Neues lernen oder mehr Verantwortung lernen will, hat hier die Chance dazu. Wichtig sind Tatendrang, Motivation und proaktives Vorgehen – die Dinge einfach offen ansprechen.